Peter Hammill - Offensichtlich Goldfisch 1993

  1. Offensichtlich Goldfisch
  2. Dich zu finden
  3. Die Kälte killt den Kuß
  4. Favorit
  5. Kaufhaus Europa
  6. Der Lärm
  7. Oase
  8. Die Prominenz küßt sich
  9. Die Tinte verlischt
  10. Auto (Wieder im Wagen)
  11. Gaia
  12. Schlaft nun


    Offensichtlich Goldfisch

    Prüf die Ehrlichkeit der Angebote,
    Freund und Helfer oder Bösewicht?
    Alles läßt sich irgendwie beweisen -
    Genaues weiß man eben nicht.
    Übersinnlich ist die Untersuchung -
    gibt's ein Jenseits oder gibt's das nicht?
    Alle Anhaltspunkte frei erfunden...
    Genaues weiß man eben nicht.
    Ich glaub', ich seh' allmählich Licht,
    ja, wir gehören alle
    zu der Gattung Goldfisch,
    die nicht weiß, wovon sie träumt und spricht.
    
    Offensichtlich Goldfisch,
    keine Fragen an's Aquarium.
    Zu selbstverständlich Goldfidsch,
    wir schwimmen immer nur im Kreis herum.
    
    Kirche logischer Bedachtsamkeiten,
    Zufallsschattenspiel im Schummerlicht...
    Halbgebildetsein ist anzuraten,
    zuviel Verstehen, und der Mensch zerbricht.
    Die Beweise wachsen zu Gebirgen,
    Genaues weiß man eben nicht,
    ja, wir gehören alle
    zu der Gattung Goldfisch,
    die nicht weiß, wovon sie träumt und spricht.
    
    Offensichtlich Goldfisch,
    keine Fragen an's Aquarium.
    Zu selbstverständlich Goldfidsch,
    wir schwimmen immer nur im Kreis herum.
    Offensichtlich Goldfisch,
    immer nur im Kreis herum
    im Bestiarium,
    bis das Auge bricht.
    
    Genaues weiß man eben nicht.

    Dich zu finden

    Kaninchenstarre vor dem Schlangenblick,
    Scheinwerferschock zum Erblinden,
    verschreckt und ungeschützt,
    mich dauert dein Geschick,
    ich laß nichts unversucht, dich zu finden.
    
    Unsre Namen steh'n in Sternenschrift,
    Urlaute, die sich entzünden...
    du traust keinem mehr, jedoch was mich betrifft:
    Ich laß nichts unversucht, dich zu finden.
    
    Weit von hier soll das Leben sein,
    dort, sagst du, findest du die Freiheit...
    lauf nicht davon, denn dich trügt der Schein.
    
    Kein dunkler Fremder tut dir ein Leid,
    kein Schattenreich kann dich binden...
    hab keine Angst,
    wenn dein Herzschlag aus dir schreit,
    ich laß nichts unversucht, dich zu finden.
    
    Weit von hier, wo man Leben lügt,
    triffst du dein lebensmüdes Spiegelbild,
    bleib hier, wenn dir noch am Leben liegt.
    
    Kaninchenstarre vor dem Schlangenblick,
    Scheinwerferschock zum Erblinden,
    verschreckt und ungeschützt,
    mich dauert dein Geschick,
    ich laß nichts unversucht, dich zu finden.

    Die Kälte killt den Kuß

    Er wünscht sich, du nennst ihn glücklich:
    Der Original-Self-Made-Mann.
    Kein Sinn für Horizonte,
    für alles, was er nicht vereinnahmen kann.
    
    Wieder die alte Geschichte,
    und ihr Name muß Erbsünde sein.
    Ja, stempel so deinen Ausweis,
    klebe und färbe das ein.
    
    Siegreich stets sein starker Arm,
    sein Hunger nach Genuß;
    was er will, ist fremd und warm,
    doch immer steht am Schluß:
    Die Kälte killt den Kuß.
    
    Hey, so ist das nun mal im Leben,
    er erkämpft sich vom Kuchen sein Stück.
    Und die Frauen sind weich und weiblich,
    und die Männer versteinern im Glück.
    
    Was er will, heißt Paradies,
    doch kommt es nie dazu.
    Was er sucht: Vergessen.
    ("Baby, all I want is you.")
    Was er will und was er braucht,
    steht nicht im selben Stück.
    Seine Weltanschauung liebt er blind,
    er klebt an seinem Regeltick
    und dem Kick des Instant Fick.
    
    Die Kälte killt den Kuß,
    und er sagt:
    "Baby, all I want is you."

    Favorit

    Bleifuß drückt das GTi Cabriolet
    zu der Villa in der Sonne
    von Südfrankreich.
    Halt den Kopf schief, Baby,
    sing für ihn das alte Lied.
    In Ewigkeit bist Du sein,
    und Du bist immer sein Favorit.
    
    Schneller Vorlauf auf dem flimmernden Urlaubsfilm:
    Du brauchst Farbe, hol Dir Strahlen von der Sonnenbank.
    Du verwaltest sein Investment
    auf der Schönheitsfarm.
    
    Halt den Kopf tief, Baby,
    und hab nie das letzte Wort.
    In Ewigkeit bist Du sein,
    und Du bist immer sein Favorit.
    
    Perlenketten fesseln Dich,
    zu spät für die Unabhängigkeit.
    In Samt und Seide glüht
    das Brandmal seiner Herde.
    Zieh den Kopf ein, Baby,
    wer hat Dich um Rat gefragt.
    Mach Dein Haar schön, Baby,
    und hab nie das letzte Wort.
    In Ewigkeit bist Du sein,
    doch bleibst Du immer sein Favorit?
    
    Bleifuß drückt das GTi Cabriolet.
    Die Neue wirkt schon fast
    wie Deine Tochter.
    Bleifuß drückt das GTi Cabriolet.
    
    In Ewigkeit bist Du sein,
    doch bleibst Du immer sein Favorit?

    Kaufhaus Europa

    Lob der Masse, Triumph der Kasse,
    alles schlingt im Trog den Einheitsbrei.
    Die Regale entblößen Hardware
    mit dem letzten luxuriösen Schrei.
    Die Duftabteilung hat Make-Up-Ladies,
    die seh'n zum Verwechseln wirklich aus;
    kompakte Lifestylepackung,
    also komm schon, kauf,
    denn du kommst nie mehtr hier heraus.
    
    Käufernationen frenetisch geborgen
    im Gefühl von Markenqualität;
    sie kämpfen an der Kühlbox
    um exotisch fruchtig frisches Grün,
    öko, wenn es geht.
    In welcher Währung auch immer du bezahlst -
    für Unterschiede ist es zu spät.
    
    Und hier gibt es alles, hier gibt's wirklich alles,
    ohne Grenzen, Tür an Tür,
    hier im Kaufhaus Europa - was brauchen wir?
    
    Billigpreise, Bedürfnisreise -
    pack es ein und fühl dich gut dabei.
    Deutsche Heide, Franzosenseide,
    Wetterfahnen aus der Westtürkei.
    Alle Türen offen, solange du Geld hast,
    hier sind alle für dein Wohlsein da.
    Der Ethnic Art Room hat Kontinente leergeraubt
    zur Zierde deiner Pergola.
    Mit welcher Karte du auch immer bezahlst,
    und welcher Name auf der rechnung steht -
    für Unterschiede ist es zu spät.
    
    Und hier gibt es alles, garantiert natürlich,
    kontrolliert und ausgewählt -
    hier im Kaufhaus Europa, wo Leistung zählt.
    
    Ex und hopp - let's shop!
    
    Hier im Kaufhaus Europa. Was darf es sein?
    
    Ooh, vom Kaufen gibt es kein Verschnaufen,
    ooh, hört das Kaufen niemals auf?
    Hier im Kaufhaus Europa: Ein Hamsterlauf.
    
    Unser Kaufhaus Europa - was darf es sein?

    Der Lärm

    Ich liebe Lärm,
    den Atem-Strom;
    Lärm hob die Leere auf,
    die Erdenschwere auf.
    
    Der Lärm reißt die Tapete glatt von der Wand,
    der Lärm durchbricht das Mauerwerk wie ein Elefant,
    der Schall auf Messer's Schneide,
    die Welle, die nicht bricht,
    und es pumpen Herz und Seele
    mich ins Licht, mich ins Licht, mich ins Licht.
    
    Ich liebe Lärm
    durch Mark und Bein -
    genauso soll er sein.
    
    Schall und Rauch das alles, Lärm um nichts,
    doch hier und dort bebt und orgelt ein Inferno,
    kreischt ein Schlußakkord,
    dir Kraft hält mich gefangen,
    übernächtigt und klein,
    und mir pumpen Herz und Seele
    Leben ein, Leben ein, Leben ein, Leben ein.
    
    Und in dem Ansturm der Stille
    halt ich atemlose Wacht,
    ich warte ungeduldig
    auf den tiefsten Punkt der Nacht...
    gerade bei Tagesanbruch
    fällt der Vorhang, steigt der Schwan,
    und der Grund entläßt eine murmelnde Warnung
    vor dem Lärm, dem Orkan.
    
    Ich liebe Lärm,
    den Atem-Strom,
    Lärm hob die Leere auf.
    Ich liebe Lärm,
    sein Dynamit -
    als Zündstoff pulst der Beat.
    Verlautbarung des Willens,
    ein dunkler Plan wird klar,
    das Tosen ist im Tempel,
    ist nicht mehr eindämmbar,
    die Auslaufrille knistert,
    ein Chor fegt über's Land,
    ja, und es pumpen Herz und Seele
    mich in Brand, mich in Brand, mich in Brand, mich in Brand.
    
    Ich liebe Lärm,
    Lärm ganz und gar,
    er bleibt mir immerdar.
    Zwar floh der Lärm
    längst diesen Ort,
    doch ruhmreich klingen seine Echos weiter fort.
    
    Power on.

    Oase

    Im Weiher silbert das Wasser,
    gespeist aus dunklem Grund,
    du glänzt und schweigst
    und Engelsflügel streifen deinen Mund.
    
    Ich schwör' bei der Bibel,
    bei Himmel, Hölle, Welt und Glück,
    ich könnt' ertrinken in dem Strudel,
    in deinem Blick.
    Geheimgesicht,
    zeig' dein Geheimgesicht.
    
    In mildem Mondlicht geborgen,
    dein Sternenatem am Ohr,
    der WInd trägt flüsternd ein Mysterium
    aus der Ferne vor:
    
    Dein Losungswort.
    Sag mir dein Losungswort,
    Oase in der wüsten Welt,
    sag mir dein Losungswort.
    Einen Trunk aus dem Quell des Fremden,
    pflück' die Frucht mir vom Baum,
    nimm mich in deinen unbetret'nen Raum.
    
    Was keiner sah,
    zeig mir, was keiner sah.
    
    Zeig dein Geheimgesicht,
    sonnenhell so nackt,
    sternenklar so still,
    geheime Oase in der wüsten Welt.

    Die Prominenz küßt sich

    Die Prominenz küßt sich, wie verbraucht das ist:
    Eine Schmeißfliegenbrut
    summt und schwärmt rings um den eignen Mist.
    Die Prominenz küßt sich, endet das denn nie?
    Denn du weißt und ich weiß,
    das ist nichts als chi-chi...
    
    Du schmilzt für uns dahin,
    du schimmerst auf dem Podium,
    gepflegte Hand würgt den Trophäenhals.
    Du gibst ein Bestes preis in Missionarenstellung:
    doch der Anlaß deines Redesschwalls
    heißt bestenfalls
    "Die Prominenz küßt sich" ...wie verbraucht das ist:
    Eine Schmeißfliegenbrut,
    sie umtanzt den höchsten Haufen.
    Du warst wundervoll, Darling - hört das niemals auf?
    Denn du weißt und ich weiß, keiner gibt was darauf.
    
    Sie sah'n dich kommen kilometerweit,
    das Kribbeln in den Fingern zeigte Böses an;
    die Wange, die du hinhältest,
    soll die bess're Seite sein?
    Du warst ihnen lieber
    als dein steiler Weg begann.
    
    Und du treibst es auf die Spitze,
    bis zur Parodie,
    wringst den letzten Tropfen,
    fällt der Groschen wirklich nie?
    Die Prominenz küßt sich, wie verbraucht das ist:
    
    Die Prominenz küßt sich, wie verbraucht das ist:
    Eine Schmeißfliegenbrut,
    sie umtanzt den höchsten Haufen.
    Du warst wundervoll, Darling - hört das niemals auf?
    Denn du weißt und ich weiß, keiner gibt was darauf.
    
    O, paß auf!
    Na, na, fällt der Groschen noch?
    Ein Quentchen Wahnsinn als Charakterfaden,
    ein Stück Methode im maskierten Blick;
    kriegst deinen wake-up-call, bist immer eingeladen
    zur Partyrolle im Barbarenstück.
    
    Die Prominenz küßt sich, wie verbraucht das ist:
    Eine Schmeißfliegenbrut,
    sie umtanzt den höchsten Haufen.
    Du warst wundervoll, Darling - hört das niemals auf?
    Denn du weißt und ich weiß, keiner gibt was darauf.
    
    Die Prominenz küßt sich, wie verbraucht das ist:
    Eine Schmeißfliegenbrut
    summt und schwärmt rings um den eignen Mist.
    Die Prominenz küßt sich, endet das denn nie?
    Denn du weißt und ich weiß,
    das ist nichts als chi-chi...
    
    Das ist nichts als chi-chi.
    Knips den Kuß, Klappe, Schluß, gut genug:
    Das ist nichts als Betrug.

    Die Tinte verlischt

    Folg den Instruktionen,
    Probleme ersten Grads.
    Wir warten auf ein update,
    sowas wie die Neuerfindung unsres Rads.
    Wer macht die Welt so schwer verständlich?
    Wer hat das Kennwort ausradiert?
    Die Stirn in Falten, nichts bleibt beim Alten,
    der Kopf gespalten, doch ich bleib frustriert:
    Von Esoterik ganz unberührt.
    
    Folg den Instruktionen,
    in vielen Zungen laut.
    Alles da, in rauhen Mengen,
    und der letzte Schritt der Leiter ist auf Sand gebaut.
    Das Diagramm ist so verwirrend,
    anagrammatisch lallt die Liturgie,
    die Stirn in Falten, nichts bleibt beim Alten,
    ich grab in meinem Hirn, da find' ich sie:
    Die esoterische Maschinerie,
    mein unsichtbares vis-'a-vis.
    
    Folg den Instruktionen,
    dich hat es erwischt.
    Übersetzt klingt alles unklar,
    man hält sie sich vor Augen und die Tinte verlischt.
    
    Esoterische Maschinerie,
    mein unsichtbares vis-'a-vis,
    die Esoterik erreicht mich nie,
    die esoterische Verdunklungsstrategie.
    
    Wer macht die Welt so schwer verständlich?
    Wer schrieb das Alpha in das ABC?
    de Stirn in Falten, nichts bleibt beim Alten,
    ich raufe mir das Haar, bis ich eingesteh':
    Die Esoterik verfehlt mich mehr denn je,
    die Esoterik, die verweht wie Gischt,
    die Zauberformel, deren Tinte verlischt.
    
    Ganz untrennbar vermischt,
    daß der Inhalt verzischt,
    wenn die Tinte verlischt.

    Auto (Wieder im Wagen)

    Wir fahren - was könnte schöner sein -
    Lichtpunkt in der Brandung.
    Scheibenwischerrhythmus lädt zum Tanzen ein,
    Lichterketten der Autobahn,
    lavaheller Gegenwind.
    Immer bleibt in der Ferne, was wir sein werden,
    je gewesen sind.
    
    Wieder im Wagen,
    nichts was uns hier noch hält,
    wir haben keine festen Pläne,
    aber alle Zeit der Welt.
    Komm, steig ein in den Wagen,
    egal wohin, mein Kind...
    besser voran mit Zuversicht
    als zu erreichen was wir sind.
    
    Du enträtselst die Karte
    ein dunkles Märchen, das von Schwärmern stammt,
    Passierschein für die Unauffindbarkeit,
    unsre Fahne in den Fluchtpunkt gerammt.
    Ewigkeit am Steuer,
    mir ganz egal, wohin die Reise geht.
    Ich will soweit fahren,
    wie das Radio mir Bach in die Ohren weht.
    
    Wieder im Wagen,
    die Nacht ist ein schwarzes Loch,
    und siehe wir bewegen uns -
    also gibt es uns noch.
    Steig ein in das Auto,
    hauch den Rückspiegel blind,
    besser voran, so hoffen wir,
    als zu erreichen was wir sind.
    
    Und wir fahr'n für immer...
    und wir fahr'n für immer...
    gib zu, auch Du hast schon dran gedacht,
    wir fahren weiter, wilder -
    in das Nirgendniemandsland der schnellen Bilder.
    
    Wieder im Wagen,
    Vollgas die ganze Nacht,
    der Highway wahrt sein Geheimnis,
    zuviel Zeit im Stand verbracht,
    also steig ein in den Wagen,
    hauch den Rückspiegel blind,
    besser voran mit Zuversicht,
    als zu erreichen was wir sind.
    Komm, steig ein in den Wagen,
    hier versteinern wir doch.
    Denn wenn wir in Bewegung sind,
    dann pulsieren wir noch.
    
    Steig ein in den Wagen.
    Komm, steig ein in den Wagen.
    Hör ihm zu, laß dich tragen.
    Steig ein.

    Gaia

    Schmetterling auf dem Rad
    einer Welt, die unaufhaltsam kreist...
    jeder zarte Flügelschlag
    Antriebskraft für Nacht und Tag,
    o Gaia!
    
    Schmetterling, hauchst im Licht,
    kleine Welle, die stets weiter weist...
    weit entfernt wächst ein Zyklon.
    Eine Welt, in Kommunion.
    O Gaia!
    
    Weine nicht, es ist hohe Zeit:
    Jeder Atemzug dem Grund geweiht.
    
    Schmetterling auf dem Rad
    lockt die Ordnung aus dem Chaos.
    Jede Welle in der Luft
    treibt den Motor, der uns ruft.
    
    Weine ruhig, dann trockne deinen Schmerz:
    Jeder Atemzug belebt dein Herz.
    
    Schmetterling, Korn der Welt,
    eingefror'n beim Flug im Sternenzelt,
    doch der Geist weht ewiglich...
    er erinnert uns an die,
    o Gaia!
    
    Alles konnt versöhnt zur Ruh,
    läuft auf ihre Mitte zu,
    auf Gaia.
    
    O Gaia!

    Schlaft nun

    Schlaft nun - ein alter Tag sagt euch Kindern Adieu,
    doch schon Morgen trinkt ihr vom Schaum der Welt
    und tut euch weh,
    ganz sicherlich.
    Was für ein Wunder, für ein Rätselspiel für mich.
    
    Freunde aus eurer Zukunft liegen jetzt wie ihr,
    große Lieben schrei'n nach der großen Mutterbrust voll Gier...
    oh, die Welt dreht sich unentwegt,
    ein Leben, das sich nie schlafenlegt.
    
    Wie bald, Mädchen,
    wie bald empfangt ihr den Ruf der Jugendzeit,
    und nichts hält euch hier...
    
    Doch denkt dran,
    was immer sonst im Leben euch verstört,
    vergeßt es niemals,
    auch wenn ihr ihn zu häufig schreien hört:
    Der Vater liebt euch
    als hätt' er nie so recht verstanden,
    was das heißt, bis gerade jetzt.
    
    Wie bald zieht ihr dem heim die Ferne vor...
    nur ein Lied der Kindheit sing ich euch sanft ins Ohr.
    
    Schlaft nun - ich sag euch später, wie mein Leben war,
    fällt das schwer - ihr werdet seh'n,
    was mir nicht mal der kühnste Traum gebar,
    im Flackern eurer Lider
    wir dein Wunsch wach und wahr.
    
    Schlaft nun, warm beschützt in dem Hafen eures Nests,
    schlaft und träumt nun.
    Auch wenn ihr alles, was ich sag, vergeßt,
    der Vater liebt euch,
    als hätt' er nie so recht verstanden,
    was das heißt, bis gerade jetzt.
    Als hätt' er nie so recht verstanden,
    was das heißt...
    
    


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